Konny Reimann, heute ein scheinbar unerschütterlicher Mann, offenbart in seiner Autobiografie “Einfach machen” (ab 5. Oktober im Handel) die verstörende Vergangenheit, die ihn prägte. Der Auswanderer, bekannt für Cowboy-Hüte und seine Macher-Mentalität, durchlebte als Kind in den 50er Jahren einen Albtraum mit einem brutalen Prügel-Stiefvater.
In seiner Erzählung enthüllt Reimann detailliert die grausame Realität, die ihn täglich begleitete. In einer Wellblech-Baracke bei Hamburg aufgewachsen, war der erste männliche Einfluss in seinem Leben der gewalttätige Stiefvater Uwe, ein ehemaliger Seefahrer und Trinker. Rohe Gewalt prägte Reimanns Kindheit, mit Erinnerungen an brutale Bestrafungen seines kleinen Bruders und dem Schrecken, sich selbst den Schlägen aussetzen zu müssen.
Die Autobiografie schildert, wie sich die Geschwister in einer Reihe aufstellen mussten, um vom Stiefvater mit einem Gürtel verprügelt zu werden. Trotz der erlittenen Misshandlungen und Verzweiflung wagte Konny Reimann einen Ausbruch, indem er eine Ausbildung als Schiffsmaschinenbauer begann und sich von zu Hause entfernte. Mit 17 Jahren begann er Karate zu praktizieren und konfrontierte schließlich seinen Prügel-Stiefvater, indem er ihm drohte, sich zu wehren.
Die Enthüllung über seine wahre Abstammung mit 15 Jahren und die Begegnung mit seinem leiblichen Vater Paul mit 17 brachten eine unerwartete Wende. Die spätere Bekanntheit durch das Fernsehen schien für Paul eine Genugtuung zu sein.
Reimann zieht das Fazit, dass diese traumatische Kindheit tiefe Spuren in seinem Wesen hinterließ, beeinträchtigte jedoch seine Fähigkeit zur Empathie und sozialen Bindungen. Erst im Umgang mit seinen Enkelkindern kehrt das Einfühlungsvermögen nach über 40 Jahren zurück.