Am Dienstag berichtete der “kicker” tagsüber, dass Joshua Kimmich (28) nun angeblich nicht mehr unantastbar sei. Es wurde spekuliert, dass der Verein sogar einen Verkauf des Nationalspielers in Betracht ziehen könnte, falls ein spektakuläres Angebot für den talentierten Mittelfeldspieler eingeht.
Diese Berichte wurden jedoch umgehend intern dementiert. Trainer Thomas Tuchel (49) setzte am Abend im Freundschaftsspiel gegen den Kreisligisten FC Rottach-Egern (27:0) ein klares Zeichen, indem er Kimmich als Kapitän auflaufen ließ.
Kimmich übernahm die Kapitänsbinde aufgrund der Verletzungen von Manuel Neuer (37), der sich in der Reha nach einem Schien- und Wadenbeinbruch befand, sowie von Thomas Müller (33), der muskuläre Probleme an der linken Hüfte hatte. Er stand in der derzeit wohl besten Startelf des Teams, führte die Mannschaft auf das Feld und war bis zu seiner Auswechslung in der Halbzeit (beim Stand von 18:0) der Denker, Lenker und Antreiber im Mittelfeld.
Nach dem Spiel überraschte Tuchel dann mit seinen Äußerungen über einen möglichen Verkauf von Kimmich. Vor dem Vereinsheim im Stadion am Birkenmoos erklärte der Coach: “Es wäre eine große Überraschung, aber in der Transferperiode ist alles möglich. Ich habe immer gesagt, dass alles möglich ist.”
Plötzlich schien sogar der designierte zukünftige Kapitän (auch beim DFB) in die Kategorie der Unsicherheit zu fallen. Bereits zu Beginn des Trainingslagers hatte Tuchel Leon Goretzka (28) in diese Kategorie eingeordnet und gesagt: “Ich kann für keinen Spieler bestätigen, dass er am 1.9. noch Spieler des FC Bayern ist.”
Der Grund für diese Haltung liegt darin, dass kein Spieler sich auf seinem Vertrag ausruhen darf und jeder Spieler maximale Leistung zeigen muss. Tuchel äußerte sich weiter über Kimmich: “Es macht keinen Sinn, ständig neue Namen ins Spiel zu bringen. Wenn ein Spieler einen Vertrag hat und wir ihn nicht abgeben wollen, wird keiner gehen. Ich werde aber auch nicht anfangen, Dinge zu dementieren, denn das ergibt keinen Sinn. Sonst müssten wir die ganze Kaderliste durchgehen.”
Normalerweise ist Tuchel jemand, der klare Worte findet. Warum sagt er dann nicht einfach “Kimmich bleibt – Punkt” aus? Lag es daran, dass er unmittelbar nach dem Spiel mit dem aufreibenden 27:0-Sieg gegen den Kreisligisten beschäftigt war? Oder steht der Mittelfeldstar tatsächlich auf der Kippe? Unter dem ehemaligen Trainer Julian Nagelsmann (35), der ein großer Kimmich-Fan ist, wäre das undenkbar.
Oder sagt Tuchel diese Sätze, weil er das Fußballgeschäft nur allzu gut kennt? In diesem Sommer hat er durch seine Zusammenarbeit mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71), Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge (67) und Kaderplaner Marco Neppe (37) in der Transfer-Task-Force “Ausschuss Sport” noch bessere Einblicke erhalten.
Nach Informationen der BILD plant weder Kimmich seinen Abschied, noch hat der Rekordmeister tatsächlich vor, ihn abzugeben. Derzeit ist Kimmich gesetzt in der Startelf. Nach den ersten Trainingseinheiten am Tegernsee (seit Samstagabend) spielt neben ihm auch der starke Neuzugang Konrad Laimer (26), der ablösefrei aus Leipzig kam. Goretzka scheint sich zu Beginn der Vorbereitung vorerst mit der Rolle als Reservist zurechtfinden zu müssen…